Die Gemeinde Heilig Kreuz zu Weingarten
im Spiegel der Kirchenbücher des 18. Jahrhunderts
Von Friederike Kuhl


Die Begräbnisse
a) Das Sterberegister
b) Jährliche Begräbniszahlen und saisonale Schwankungen
c) Begräbnisse von Kindern
d) Kindersterblichkeit
e) Beispiele aus Weingartener Familien
f) Häufung von Sterbefällen in den Familien
g) Lebenserwartung
h) Todesursachen
i) Unglücksfälle und Begräbnisse Nichteinheimischer
j) Zusätzliche Angaben zu Verstorbenen
k) Bestattungen in der Pfarrkirche und von Pfarrern


k) Bestattungen in der Pfarrkirche und von Pfarrern


Anläßlich des Begräbnisses von Philipp Völler umfaßt der Text sechs Zeilen. Dort heißt es: „1758, am 10. Oktober entschlief fromm im Herrn, mit allen Sakramenten der Kirche gestärkt, der hochangesehene Mann Philipp Völler, Gutsverwalter in Broich, villicus". Weiter geht aus den Zeilen hervor, daß er zwar zur Pfarrgemeinde Antweiler gehörte, jedoch inmitten der hiesigen Kirche mit einem Sarkophag begraben wurde, weil er dieser Kirche 50 Thaler stiftete, damit alljährlich an seinem Todestag und am Fest Mariae Verkündigung für immer Vigilien gehalten werden sollten.

Auch dem Begräbnis von Barbara Schmitz werden fünf Zeilen gewidmet, denn ihr Sohn, der Pfarrer Carolus Schmitz in Stotzheim, versprach bei ihrem Tode eine Stiftung von 25 ThaIern für sie und seinen Vater einrichten zu wollen und einen Sarkophag. Barbara Schmitz wurde wie Philipp Völler in der Pfarrkirche Heilig Kreuz begraben. Ebenfalls in der Pfarrkirche Heilig Kreuz begraben wurde 1717 Peter EIsig; wie Philipp Völler war er Gutsverwalter in Broich. Außerdem findet sich der Hinweis auf eine Bestattung in der Pfarrkirche bei dem Eremiten Aegidius Bresgen 1764, beim Tod der anderen Eremiten ist davon aber nicht die Rede. Beim Tod von Peter EIsig und Aegidius Bresgen ist der Text jeweils ganz kurz, Geldspenden werden nicht erwähnt.

Den beiden in der Gemeinde verstorbenen Pfarrern Tilmann Hoffschlag und Ignaz Cazzuola haben die Nachfolger jeweils einen Nachruf gewidmet, von denen der eine hier in der Übersetzung vollständig wiedergegeben werden soll. Im Jahre 1758 schreibt Tilmann Wieler: "Am 10. Dezember entschlief fromm im Herrn, gestärkt mit allen Sakramenten der Ehrwürdige Herr Amtsverwalter Pastor Hoffschlag. Er wurde 100 Jahre alt und war Jubilar im Priesteramt mit 76 Jahren. Der Priesterjubilar war nämlich 30 Jahre Pastor in Bouderath und gleichzeitig Vicar in Münstereifel und danach 53 Jahre eifrig wachsamer, "vigilans", Pastor in Weingarten." Der Tod des 100jährigen Priesters ist fürwahr Anlaß genug für einen Nachruf, der, verglichen mit den beiden oben erwähnten Texten aber nur vier Zeilen umfaßt, und man vermißt den Hinweis, daß Pfarrer Hoffschlag in der Pfarrkirche begraben worden sei. Pfarrer Ignaz Cazzuola aber wurde 1790 in der hiesigen Kirche, "in hujate Ecclesia infra Chorum sepultus", unter dem Chor bestattet. Sein Nachfolger Johannes Joseph Müller schreibt, Ignaz Cazzuola sei mit großem Eifer 16 Jahre Pastor in Weingarten gewesen, "Pastor zelosissimus, r.i.p.", er möge in Frieden ruhen.


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Entnommen: „1100 Jahre Wingarden“ - Kreuzweingarten 893-1993 - Mai 1993


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