100 Jahre Kapelle Rheder - 1902-2002
Von Friederike Kuhl









Grußworte

100 Jahre Kapelle der Mutter vom Guten Rat in Rheder

1. Vorgeschichte
2. Die Bewohner von Rheder planen ihre Kapelle, Voraussetzungen
3. Jakob Wolfgarten
4. Die Bewohner von Rheder leiten ihre Neubaupläne ein
5. Die Bewohner von Rheder errichten ihre Kapelle
6. Titelbild und Thematik
7. Die schöne, reiche Ausstattung der Kapelle wird vervollständigt
8. Die Glocken
9. Reparatur- und Installationsarbeiten, Veränderungen

Quellennachweis und Anmerkungen









3. Jakob Wolfgarten


Jakob Wolfgarten, etwa um 1902


Er wurde als jüngstes der sieben Kinder des Aegidius Wolfgarten am 30. August 1850 in Rheder geboren. Er besuchte das Progymnasium in Euskirchen und das Gymnasium in Münstereifel. Er studierte an den Universitäten in Würzburg und Löwen (Leuwen) und wurde im November 1871 als Student der Theologie und Philosophie in Münster in die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Ostern 1875 trat Wolfgarten in das Priesterseminar zu Köln ein. Dort empfing er die Niederen Weihen eines Subdiakons und Diakons. Infolge des sogenannten Kulturkampfes, des Kampfes zwischen dem deutschen Staat und der katholischen Kirche, wurde das Priesterseminar in Köln aber am 10. November 1875 geschlossen, und Jakob Wolfgarten musste, um seine Ausbildung fortsetzen zu können, ins Ausland gehen. In Meaux, 40 km östlich von Paris, fand er freundliche Aufnahme und wurde dort am 29. Juni 1876 zum Priester geweiht. Seine erste Anstellung erhielt er in Chambry bei Meaux. Dort wirkte er als Priester von 1876 bis 1885. Obwohl durch den deutsch französischen Krieg 1870/71 die beiden Nationen sich damals noch in einem gespannten Verhältnis befanden, betonte er in seinen Briefen wiederholt, dass er in Frankreich "freundliche Aufnahme fand", "gastlich aufgenommen wurde" (8). Er genoss große Anerkennung und Beliebtheit; Freunde und Gönner ermöglichten ihm zweimal eine Pilgerreise nach Lourdes und die Behandlung seines Halsleidens bei einem anerkannten Arzt.

Aber er muss sich doch nach seiner Heimat gesehnt haben. Das Gebet in einer Kapelle der Mutter vom Guten Rat hat ihm damals Trost und Hilfe gebracht. Dort legte er das Gelübde ab, wenn es ihm je vergönnt sein sollte, wieder zurückzukehren und in seinem Heimatland als Priester wirken zu können, so wolle er in seinem Heimatdorf Rheder eine Kapelle errichten für die Mutter vom Guten Rat, bei der er in der Fremde Trost und Rat gefunden hatte.

In Rheder lebten die Geschichten über seine Jahre im Exil in Frankreich über Generationen weiter, denn er hat, wenn er in seinem Heimatdorf war, viel aus diesen Jahren erzählt.

Als der Kulturkampf sich durch einen Ausgleich zwischen Kirche und Staat dem Ende zuneigte, folgte Wolfgarten 1885 gern der Aufforderung der Erzdiözese Köln, nach Deutschland zurückzukehren. 1891 bis 1931 war er dann Pfarrer in Keldenich. Dort feierte er sein Goldenes Priesterjubiläum. Er starb 1934 im St. Barbara Kloster in Kall und wurde in Keldenich begraben.


Kirchenbauverein Kreuzweingarten-Rheder


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