Einzelheiten um den Weinbau im Rheinland

Heinrich Klein


1. Informationen aus dem Artikel von Barbara Weiter-Matysiak - Weinbau im Mittelalter 1)


In den Schriften der Prümer Urbar tauchen um das Jahr 1222 zahlreiche Eintragungen bezüglich des Weinbaus auf. Es handelte sich um Pächter, die die Weinberge und Weingärten bearbeiteten. Um 1300 war Weinbau weit verbreitet und dehnte sich noch bis 1400 weiter aus. Wenn es erste Belege im Weinbau um 900 gab, bedeutet dies nicht, daß er vorher nicht stattgefunden hat, er wurde lediglich nicht erfaßt. Eine Kern-Ausbreitung um 900 beschreibt Barbara Weiter-Matysiak: Das „nördliche Oberrheintiefland, das die untere Nahe und das Alzeyer Hügelland umfaßt, und das untere Mittelrheingebiet von Bonn bis Sinzig mit dem mittleren Ahrtal“. Die übrigen heute bekannten Weinbaugebiete waren nur punktuell bewirtschaftet. Steilterrassen gabe es scheinbar noch nicht. Bis zum Jahr 1000 und später bis 1200 nahm der Weinbau im Moseltal stark zu. „Die Steilhänge und Engtalstrecken wurden mit Hilfe der Terrassierung auf breiter Front dem Weinbau erschlossen.“ Für diese Periode ist bedeutend die Erschließung des Rheintales bis nach Köln hin. Ebenso wurde auf Wein auch auf Flächen abseits von Flüssen angebaut. Sogar in der Hocheifel und im Hohen Venn fand man Hinweise auf Rebkulturen. Ab 1300 soll dann der Weinbau weitgehend verbreitet gewesen sein. Erwähnenswert ist noch die Ausdehnung der Weinbauflächen bis hinauf nach Mayen und Bitburg in der Eifel und Xanten am Niederrhein.



2. Informationen aus „Blüte und Verfall des rheinischen Weinbaues unterhalb der Mosel“, eine Dissertation von Heinrich Schmitz, Bergisch Gladbach 2)


Die Anfänge des rheinischen Weinbaues - 1. Kapitel (Vollübernahme)

Zum Bau der Burg des römischen Kaisers Konstantin in Neumagen benutzte man bereits Grabdenkmäler von römischen Weinhändlern und Weinbauern, die aus einer älteren Zeit stammen und die mit ihren Darstellungen alten Kulturgutes als stumme Zeugen für das Alter des Weinbaus in diesen Gegenden gelten dürfen. Diese unverwüstlichen Dokumente aus der Geschichte des ersten Weinbaues auf deutschem Boden beherbergt jetzt das Provinzialmuseum in Trier, und sie zeigen nicht nur, daß, wie heute, so auch in jenen zurückliegenden Zeiten in Neumagen der Weinbau die Hauptquelle des Erwerbes war, sondern sie legen auch für das Vorhandensein der Weinkultur in Neumagen schon vor dem Ende des zweiten Jahrhunderts unwiderruflich Zeugnis ab.

Einen ebenso kräftigen Beweis für so frühes Vorhandensein von Weinbau an der Mosel brachten die Funde von Cobern, Hier grub man Winzermesser aus, von derselben Form, wie sie jetzt nach anderthalb Jahrtausenden der moderne Winzer von Cobern und Winningen unter dem Namen „Schlimm-mess“ - Kurmmesser und „Häp“ - Hiepe noch führt. Ferner fand sich hier der „Dächsel“ der Küfer und Böttcher, mittels dessen die Dauben der Fässer an der Innenseite geglättet werden, genau wie er heute noch im Gebrauch ist, sodaß die Arbeiter ihn gleich als solchen erkannten).

Diese Funde zu Neumagen und Cobern beweisen, daß an der Mosel der Weinbau schon in Blüte stand, ehe Kaiser Probus (272 - 282) regierte. Diesem römischen Kaiser nämlich pflegen die älteren Schriftsteller gern das Verdienst zuzuschreiben, der Vater des deutschen Weinbaus zu sein. Doch abgesehen davon, daß in keiner der Stellen der alten Literatur, auf Grund deren Probus als Begründer des deutschen Weinbaus genannt wird, dem Kaiser die Anpflanzung des ersten Rebstockes in Deutschland zugeschrieben wird, stütz Bassermann Jordan seine Ansicht - die Anfänge des deutschen Weinbaus vor Probus zu legen - besonders auf eine Lobrede, die Eumenius um das Jahr 300 n. Chr. für den Wiederaufbau der Schulen in Autun hielt. Hier spricht Eumenius von sehr alten nordgallischen Weinbergen und sagt davon unter anderem: „Die durch Verschlingung verfilzten Wurzeln der Reben, deren Alter wir nicht kennen, verhindert es, den Setzgruben die nötige Tiefe zu geben.“ Daraus kann man wohl den Schluß ziehen, daß dieser Weinberg zu der Zeit, als Eumenius die Rede hielt, bereits 100 Jahre alt gewesen ist, und somit von den Anordnungen des Probus vollständig unabhängig ar. Man kann vielmehr nach dieser Schilderung annehmen, daß um 280 n. Chr. der deutsche Weinbau am Rhein schon durch gallische und hispanische Legionen begründet war.

Mithin wird man wohl im allgemeinen die Verdienste des Kaisers Probus um die Einführung des Weinbaus in Deutschland auf einige Anregung und tatkräftige Förderung beschränken müssen. Es fehlt auch nicht an Schriftstellern, die dem Probus für die Rebkultur auf deutschem Boden überhaupt jedes Verdienst absprechen, indem sie behaupten, Aurelius Victor, Vopiscus und Eutropius hätten in ihren Berichten unter „Gallia“ keineswegs Gebiete des heutigen Deutschland verstanden; doch kann man nach Bassermann Jordan den Begriff Gallien sehr weit auslegen. Andere Schriftsteller wollen zwar den rheinischen Weinbau zur Regierungszeit des Probus beginnen lassen, doch sprechen sie ihm den Ruhm ab, Verdienste um den deutschen Weinbau zu haben. Wieder andere wollen nicht einmal zugeben, daß auf dem linken Rheinufer der Weinbau römischen Ursprungs sei, und sie behaupten, erst zur Zeit Karls des Großen seien am Rhein die ersten Reben gepflanzt worden. Doch zahlreiche römische Winzergeräte, die man auf dem linken Rheinufer fand, (Kärste und Messer) legen ein beredtes Zeugnis dafür ab, daß Römer hier in Weinbergen arbeiteten.

Im Jahre 1853 wurde bei Ausgrabungen in der Nähe von Neuenahr ein römischer Weinberg freigelegt, in dessen verschütteten Anpflanzungen Münzen des Gallenus (260 - 268) gefunden wurden. Das beweist, daß auch in diese Gegenden die Weinkultur von den Römern gebracht wurde und zwar schon vor dem Regierungsantritte des Probus. Auch gibt die Etymologie vieler Wörter, die den Weinbau betreffen, untrügliche Zeichen dafür, daß wir das Pflanzen der Reben von den Römern lernten. Sind auch die Ableitungen manchmal unsicher, so verraten doch Worte wie Wein - vinum, Most - mustum, Kufe - cupa, Keller - cellarium, Kelter - calcatorium, Winzer - vinitor, Wessel - visula, Ram - ramus, die selbst auf der rechten Rheinseite noch heute im Gebrauch sind, sehr deutlich den römischen Ursprung.

Es ist also kaum zu bezweifeln, daß schon im dritten Jahrhundert n. Chr. die Mosel, das linke Rheinufer bis zur Ahr und die Ahr selbst römische Weinpflanzungen hatten. Doch der Rhein bildete zu jener Zeit auch für den Weinbau eine unüberschreitbare Grenze. Erst die Völkerwanderung brach ihre Schranken. Daß das bewegte, kriegerische Treiben in jenen Jahrhunderten den Rebstock in den Uferflächen des Rheines nicht gänzlich vernichtet hat, mag ein Beweis dafür sein, wie feste Wurzeln die Weinkultur dort schon geschlagen hatte. Wenn auch die römischen Legionen vom Rhein abgerufen worden waren, als die Franken hier eindrangen, so ist doch durch dieses Nachdrängen nicht alle Kultur vernichtet worden.

Als die neuen Herren neben den alten ihre eigenen Siedlungen errichteten und das Land bestellten, das die fortgezogenen Römer bisher bebaut hatten, bleiben doch neben ihnen noch viele Romanen sitzen: namentlich die ärmere Bevölkerung, die Kleinarbeiter, von denen zu lernen sich die Germanen nicht gescheut haben. Die Franken lebten sich schnell in den Wirtschaftsbereich der Römer ein; denn er glich etwas dem ihrigen. Die germanischen Heerführer nahmen vermutlich die römischen Domainen für sich und verteilten sie an ihre Mannen. Das übrige Land aber war Einzelbesitz, und dazu hatte jeder ein Loos an der Allmende, dem ungeteilten Wald- und Weideland, je nach der Größe des Sondereigentums des einzelnen.

Ein Beweis für die Kulturhöhe dieser germanischen Stämme ist es, daß sie nicht nur die römische Kultur nicht vernichteten, sondern sofort, wenn auch zuerst täppisch und unbeholfen, sich der römischen Technik bedienten. Auch der Weinbau wurde von ihnen betrieben und da der Rhein jetzt keine Schranke mehr bildete, auch auf das rechte Ufer verpflanzt. Schon im sechsten Jahrhundert preist der Dichter Venatius Fortunatus, der die Mosel hinab von Metz nach Andernach reiste, in einem Gedicht, in dem er seine Reise beschreibt, auch die Weinberge, di er in Andernach erblickt. Der Verfasser des „Rheinischen Antiquarius“ hält es für ganz klar, daß der Dichter unter den rebbekränzten Hügeln die Hänge von Leutesdorf, Andernach gegenüber, versteht und meint, dies dürfte wohl das älteste Zeugnis sein für Weinpflanzungen auf dem rechten Ufer des Stromes, doch dürfe man ruhig die Anfänge dieser rechtsrheinischen Rebkultur viel weiter hinaufrücken. Diese Behauptung ist zweifellos richtig, wenn Venatius Fortunatus wirklich die Andernach gegenüberliegenden Rebenhügel besungen haben, wo zu jener Zeit die Weinkultur sicherlich in schönerer Blüte stand als auf dem jenseitigen Ufer.

Den ersten urkundlichen Beweis für rechtsrheinischen Weinbau liefert uns die Schenkung von Weinbergen im Lobdengau (Ladenburg in Baden) an das St. Peter's Stift in Worms durch König Dagobert I. im Jahre 638. Nach dem vorher gesagten ist die sich auf den Codex Laureshamensis stützende Behauptung Hoch's, daß die erste unbezweifelte Urkunde für den linksrheinischen Weinbau aus dem Jahre 763 stamme, hinfällig, zumal er zugibt, daß die linksrheinische Weinkultur um einige Jahrhunderte älter ist als die rechtsrheinische und Bassermann Jordan für die erste Hälfte des siebten Jahrhunderts schon eine Reihe von Orten an der Mosel und Saar nachweist, die in Urkunden deutscher Aussteller als Weinorte genannt werden.

Zur Entwicklung des Weinbaus - Zusammenfassung und Kürzung folgender Texte und Inhalte - Kapitel 1

„Unter der Herrschaft der Karolinger wurde der Weinbau sehr gefördert, und das Pflanzgebiet der Reben vergrößerte sich schnell. Karl der Große kümmert sich schon gegen das Ende des achten Jahrhunderts in den Vorschriften für die Bewirtschaftung seiner Kammergüter um den Weinbau in Deutschland, und zeigt, welchen Wert er auf die Rebenzucht legt.“ ... „Das Güterverzeichnis der Abtei Prüm vom Jahr 893, das der dortige Exabt Cäsarius im Jahre 1222 commentierte, ist wohl eine der wichtigsten Quellen für die damalige Zeit. Nicht nur, daß es eine große Reihe von Weinbau treibenden Orten nennt, es läßt auch einen Schluß auf die Größe der Weinberge zu. Wenn es z.B. dort heißt, daß der Hof der Abtei zu Ahrwieler Weinberge hat für 76 Fuder, von denen allerdings 32 Fuder von kleineren Hoflehen geliefert werden, so muß man daraus schließen, daß dieser Hof allein 19 Morgen Weingärten besaß.“ ... In diesem Verzeichnis befindet sich die älteste Eintragung von Weingarten im Jahre 893. ... Aus der Umgebung ist der Weinanbau von Arloff, Kirspenich, Eicherscheid, Schönau und Satzfey erwähnt, die über Flurnamen wie „Wingert“, „In den Wingertsstöcken“, Om Wönget“ oder „Et Wenges“ verfügen. ... Für Köln und Bonn ist aus dem 13. bis 17. Jahrhundert bekannt, daß sie über 500 Morgen Weingärten verfügten, ebenso lagen vor den Toren der Kölns viele Weingärten.

„Diesen Siegeszug den Rhein hinunter und bis hoch in die Eifelberge hätte der Weinstock wohl nie gehalten, wenn nicht der fromme Sinn des Mittelalters ihm dabei geholfen hätte: denn ohne die Kirche und ohne die rastlose Arbeits und die durch Jahrhunderte gesammelte Erfahrung so mancher Klostergemeinschaft, bei denen wohl die der Cisterzienser für den Weinbau an erster Stelle genannt werden müssen, hätte man wohl nie im niederrheinischen Nordn Wein gebaut. Das rituale Weinbedürfnis der Kirche, die bei der stets wachsenden Zahl der Klöster und Stifter immer größere Gebiete auch in der norddeutschen Ebenen erwarb, mag den ersten Anlaß zur Anpflanzung der Rebe in diesen Breitengraden gegeben haben, doch waren diese Kulturen zu umfangreich, um nur ritualen Zwecken zu dienen. ... Schon Karl der Große erkannt im Wassertrinken eine Schande, wenn er den zum Wassertrinken verurteilte, der sich auf einem Heereszuge betrank, und zahlreiche noch heute im deutschen Volk umgehende Redensarten, die das Wassertrinken verspotten, gehen auf diese Zeit zurück.“

Zum Weinbau selbst - Zusammenfassung weiterer Inhalte -

Die Pachtverhältnisse, Düngung, Abliefern vom Drittel, das Lesen, Vernachlässigung - alles war in Pachtverträgen genauestens geregelt. Über die Erträge wird Weingarten als Beispiel angeführt: „So besitzt die Abtei Prüm nach dem Güterverzeichnis vom Jahr 893 in Weingarten einen Weinberg für 30 Fuder.“
Zum Schutz des Weines und von Weinbergen liest man bei Schmitz: „ Von den Schädlingen, die in der heutigen Zeit dem Weinbau oft so verderblich sind, finden wir in den Urkunden für unser Gebiet fast nichts. Zwar scheinen Kinder, Hunde und Hühner die Grundherren zuweilen um einige Pfund Trauben geschädigt zu haben: denn die Abtei Heisterbach tauscht mit den Eheleuten Jonas Schmitz zu Königswinter im Jahre 1632 einen Weinberg, der neben dem öffentlichen Raine liegt, weil seine Trauben im Herbste doch durch Kinder, Hühner und Hunde gefährdet sind.“ Es anderenorts von einem Verbot des Haltens von Hühnern die Rede. Auch gibt es 1622 in Deutz das Recht eines Boten, „Einem Traubenholler auch fünf Mark“ für sein Vergehen abzuknöpfen. „Bei dem reichen Waldbestande der mittelalterlichen Wälder, würde der Wildschaden in den Weinbergen sicherlich bedeutend größer gewesen sein, als in heutiger Zeit, wenn nicht das Umzäunen der Weingärten auch besonders zum Schutz gegen Weidevieh allgemein üblich gewesen wäre. Erscheinungen, wie Heuwurm, Sauerwurm, Schimmelpilz, Blattlauskrankheit und Reblaus, die heute als die häufigsten Schädlinge der Rebenkultur gefährlich werden, treten erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in unserem Gebiete auf.“

In der Regel sind dies alles Einzelheiten, die uns Aufschluß über den Weinbau im allgemeinen geben, sie sind für Sachkundige sehr aufschlußreich und Interessant, geben jedoch über Weingarten wenig Aufschluß. Somit geht es über zum 2. Hauptkapitel:

Zum Rückgang des Weinbaus

Vereinzelt gibt es schriftliche Aufzeichnungen über den Rückgang des Weinbaues bereits im 14. und 15. Jahrhundert aus dem Moselgebiet. In den großen Städten wie Köln ist vereinzelt schon im 12. und 13. Jahrhundert von Aufteilungen von Weingärten oder Bauparzelllierungen die Rede. Oder in Bonn geht es 1244 um den Wegfall für den Stadtbau. Ab dem 17. Jahrhundert ist der Weinbau bereits am Niederrhein nur noch wenig erwähnt. Der Hauptrückgang des Weinbaues vollzieht sich jedoch Ende des 18. Jahrhunderts. Er hält sich in der Regel nur noch entlang der großen Flußtäler wie Rhein, Mosel oder Ahr. Ab 1841 findet sich in der Eifel in vielen Städten kein Weinbau mehr. Ebenso im rechtsrheinischen Siegburger Land. Anfang des 19. Jahrhunderts soll es in Köln nochmals eine Blütezeit des Weinbaues gegeben haben. Ab etwa dem Jahre 1850 kann vom einträglicheren Gemüse- und Getreideanbau für die Kölner Bucht gesprochen werden. Nach 1844 gab es in Bonn keine Weinberge mehr. Die ehemaligen Weingärten des Vorgebirges zwischen Köln und Bonn gelten jetzt als Gemüsegärten. Zum Rückgang an Rhein, Ahr und Mosel soll an dieser Stelle nicht eingegangen werden.



3. Sonstige Quellen


Zu den Maßen und Gewichten der damaligen Zeit sei soviel gesagt, daß die Unzahl von Weinmaßen, Malter, Fuder, Pinten, Ohm nach einem kurzen Blick nicht ersichtlich ist. Hinzu kommt die Verschiedenheit der Maße je nach Region die ein weiteres Nachforschen uninteressant machen. Unsere Archive beinhalten eine Menge Material, welches kaum vernünftige Aufschlüsse gibt.
Aus einer Übersetzung: 30 Lehen gehören zum oberen Hof in Merich. Jedes zahlt 15 Eimer Wein Wein als Zins. 27 Lehen gehören zum unteren Hof. Jedes zahlt 13 Eimer, Fünf Eimer fallen auf eine Ohm, die wir „Fronohm“ nenne. Zählt gut nach und so werdet ihr die Summe finden, wie das original sie verzeichnet. Fünf Eimer kommen, wie oben gesagt, auf eine Ohm und sechs Ohm kommen auf eine carrata (Furhe, Karre, Fuder), die man Fronfuder nennt.
Weiter: Von diesen zahlen 30 an Wein 450 Eimer, die 15 carrata (Fuder oder Karren) ... usw.
Würde man jetzt noch wissen, wieviel Liter ein Eimer in Köln hatte, ebenso in Koblenz, Trier, Mainz usw. wäre man wesentlich weiter und könnte sich ausrechnen, wieviel Fässer ein Fuder hatte.



4. Weinbau in der Eifel vor 1000 Jahren - Von Prof. Hürten, Münstereifel



5. Zur Geschichte des Weinbaues am Nordabfall der Eifel - Von Oberstudienrat Wilhelm Günther



6. Informationen aus „Geschichtlicher Atlas der Rheinlande“ - Publikationen der Gesellschaft für Rheinsiche Geschichtskunde, Hrsg. Franz Irisgler, Redaktion Günter Löffler 1985

Es gibt 2 Wege des Weins vom Süden in den Norden: Von Massilia (Marseille) in Südfrankreich ausgehend sollen griechische Kolonien bereits um 600 v. Chr. den Wein dort angebaut und nach Norden hin verbreitet haben. Um 279 soll unter Kaiser Probus der römische Wein in den Norden gelangt sein, nachdem dies noch in der Lex Domitiana 90 n Chr. verboten war. Zunächst wurde der Wein nur linksrheinsich angebaut. Trier (2. Jh.), und Andernach (spätestens um 400). Später wurde der Weinbau von den Franken übernommen und im Pactus legis Salicae, ca. 507-511 aufgezeichnet. Der christliche Kult begünstigte den Weinbau, ebenso seine Verwendung als Getränk, Genußmittel und Arznei. Im Mittelalter war Wein weiter verbreitet als Bier und wurde erst im 15. Jahrhundert zurückgedrängt. Weinbau hat sich im Schutze der Klostertraditionen und der Kirche entwickelt und spielte in der fränkischen Tradition eine Rolle.



7. Hans Regh in „1100 Jahre Wingarden“ - Weinbau in Weingarten



8. Ein Besuch im ehemaligen Weingarten


Nachwort: Seit etwa 200 Jahren wird in Woengede kein Wein mehr angebaut. Manch einer der Älteren erinnert sich vielleicht noch daran, daß in den 50er Jahren mehr Wein zum Frühschoppen im Alten Brauhaus getrunken wurde, als in den 70er Jahren. Dies geht teilweise auch noch auf verwandtschaftliche Beziehungen zurück, die bis ins Ahr- und Rheintal reichten. Man brachte von seinem Verwandten- oder Bekanntenbesuch eben eine Kiste Wein mit. Ebenso kamen zu dieser Zeit noch Weinvertreter aus Mosel- oder Ahrweinbaugebieten in die Nordeifel zu ihren Kunden. Weinreisende waren seinerzeit ein wichtiger Vertriebsweg der Weinanbauer.


Literaturhinweise

  1. Barbara Weiter-Matysiak, Weinbau im Mittelalter, Beiheft VII/2, Quelle Inst. f. Geschichtl. Landeskunde der Rheinlande der Universität Bonn,

  2. Heinrich Schmitz, Bergisch Gladbach, Blüte und Verfall des rheinischen Weinbaues unterhalb der Mosel, Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln, Bergisch Gladbach 1925


Zusammenfassung von Archivmaterial

Wer sich für Weinbau in Weingarten interessiert, wird sicher in der o.g. weiteren Literatur fündig werden. Die in dieser Seite zusammengetragenen Informationen über Wein beziehen sich nur auf den Weinbau der Region allgemein und speziell den Weinbau um Weingarten und Umgebung. Sie sind mit den anderen Editionen 2003 zusammen nur als Resteditionen und Zusammenfassung (siehe Hinweise auf den Übersichtsseiten) zu verstehen. Das Archivmaterial entstammt der Sammlung Hans Regh, Kreuzweingarten.
2. Dezember 2002
H.K.


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