Dorfbuch Kreuzweingarten-Rheder
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Rund um den Hof Dederichs





Das Dederichs / Wolfgartenanwesen rund um die Mühlengasse in der Katasterkarte von 1829





Postkarte - Sammlung Kurt Wolfgarten





Das Anwesen Dederichs / Wolfgarten in den 50er Jahren der Gasthof Wolfgarten (01, 02, 03, 04, 05, 06, 07, 08, 09, 10, Sammlung Kurt Wolfgarten und Heinrich Veith) und der dahinter liegende Hof Wolfgarten (Sammlung Kurt Wolfgarten 01, 02, 03, 04, 05, 06,), weniger bekannt schon die weiter zurückliegende die ehemalige Dreherei und Dederichsmühle. Im Artikel von Hans Regh über die Weingartener Gebäude 1829 und ihre Bewohner im 18. und 19. Jahrhundert Kapitel 23 und 24 finden sich Angaben zu den Häusern der Familien Dederichs, Stolz und Krupp. Im Regh-Artikel zur Kapitelsmühle zu Weingarten finden sich Angaben über Besitzer und den Werdegang der ehemaligen Mühle. Aus der Sammlung Heinrich Veith erfährt man mehr über die Dreherei Dederichs, bei weiteren Bildern der Dreherei Dederichs aus der Sammlung Kurt Wolfgarten gibt es noch einige Fotos.

Über die Kapitelsmühle ist bekannt daß sie 1482 erstmals erwähnt wurde und neben der "obersten Weingartener Mühle" von Schorn die ältere Mühle in Weingarten war. Hilarius Stolz aus Weingarten war der damalige Mühlenbesitzer und betrieb die Mühle 1829 als Papiermühle und 1832 als Knochenmühle", irgendwann war auch einmal von einer Ölmühle die Rede. Das Wasserrad wurde durch eine Turbine ausgetauscht und erbrachte für damalige Zeiten eine beträchtliche Leistung. Anton Dederichs erwies sich als ideenreich und richtete eine Drehereiwerkstatt ein (
01, 02, 03, 04, 05),in der bis 1958 noch Heinrich Veith arbeitete. In den 40er Jahren wurde vorübergehend eine Autowerkstatt und Tanksäule Reparaturwerkstatt und Benzin-Zapfsäule neben dem Gasthaus betrieben.





Sammlung Kurt Wolfgarten: Dederichswerkstatt, Turbinenhaus und ehemalige Mühle.





Sammlung 1100 Jahre - Dr. Gabriele Rünger / Hermann-Josef Kesternich





Eine bereinigte Ansicht obiger Karte läßt eine Menge Einzelheiten über den alten Dorfkern erkennen und Rückschlüsse auch auf die Zeit von vor 1829 zu. Es muß davon ausgegangen werden, daß auch das Vieh des Kapitelshofes vom 12. bis 17. Jahrhundert Zugang zu den Erftwiesen haben mußte. An anderer Stelle werden anhand einer Karte noch weitere Viehtriffte und Zugangswege zu den Wiesen erklärt. Die Erftbiegung ermöglichte eine relativ seichte Überquerung der Erft. Als irgendwann in letzten Drittel des 18. Jahrhunderts der Wolfgartenhof umgebaut wurde, fiel die Verbindung vom Brauhaus zur Erftfurt weg.

Was genau vor für ein Dorfbild vor dem 18. Jahrhundet existierte, ist nicht genau bekannt. Fest steht, daß das Brauhaus der Kapitelshof war und die Dederichsmühle die Kapitelsmühle. Wahrscheinlich war zwischen dem 9. und 15. Jahrhundert der Dederichshof wirtschaftlich dem Kapitelshof unterstellt und die Erftwiesen wurden vom gesamten Vieh des Dorfes genutzt, als man noch dem Münstereifeler Stift unterstellt war. Hierzu eine kleine Exkursion in die Weingartener Vergangenheit -
Viehauftrieb in Weingarten.





Im Artikel von Hans Regh über die Weingartener Gebäude 1829 und ihre Bewohner im 18. und 19. Jahrhundert Kapitel 23, 24 und 25 finden sich Angaben zu den Häusern der Familien Dederichs, Stolz, Krupp und des daneben liegenden Hofes Ginster, Emonds und Klein.





Die Geschichte des Ginster / Emonds / Klein - Anwesens ist bestimmt ebenso interessant, wie die der danebenbliegenden Dederichs-Wolfgarten Gebäude und des Schlösserhauses.

Grundsätzlich muß auch hier davon ausgegangen werden, daß vor der Säkularisierung die Vorgängergebäude weitgehend alle dem Kapitelshof unterstanden. Zentraler Anfahrtweg war die Mühlengasse und erst nach dem Bau der Provinzialstraße wurden die Wohngebäude entlang der neuen Hauptstraße ausgerichtet.

Vom Alter her finden sich im Kleins-Hof der 50er Jahre noch ältere Gebäudeteile, wahrscheinlich die ältesten des alten Weingartens. Ein Balken, gefunden beim Abriß des Pferdestalls enthielt das Jahresdatum 1638 (Schlösserhaus-Inschrift: 1710).

Ganz interessant dürfte auch die Geschichte des Hauses Kerp / Fritz sein, welches auf der untenstehenden Karte neben der Papiermühle als dunkelbraun eingezeichnet ist. Wahrscheinlich wohnten hier die jeweiligen Mühlenpächter der Kapitelsmühle.



Das Haus Emonds um 1915
Foto: Sammlung Elsbeth Gäntgen










Der Eingang zum Kleins-Hof in den 40er Jahren




Die in der Nachbarschaft des Emonds / Klein - Anwesens stehenden Gebäude waren schon um 1850 vorhanden, so das in den 50er Jahren bezeichnete Roitzheim-Haus. Zum Themenbereich finden sich noch einige Erläuterungen unter den historischen Fotos: Das Emonds-Klein-Haus. Weitere Bilder dieser Häuser und Straßenansichten 01, 02, 03, 04, 05, 06, 07 aus der Sammlung Elsbeth Gäntgen und Heinrich Veith. Lehrer Fritz Müller schreibt etwas zum Klein-Hof und zur Schwedenschanze bei Kreuzweingarten - Anno MDCXXXVIII (1638).




H.K. Mai / Juni 2002



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