VEGETATIONSKUNDLICHE UND ÖKOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN
IM NATURSCHUTZGEBIET KALKARER MOOR – ARLOFFER BRUCH (VOREIFEL)





3.3. Bodenuntersuchungen





Bodenprofil

Ein Bodenprofil lässt horizontale Zonen erkennen, die sich mehr oder weniger in Farbe und Struktur unterscheiden. Sie entstehen durch bodenbildende Vorgänge der Verwitterung, Humusbildung, Aus- und Einwaschung von Bodenteilchen, sowie durch Oxidations- und Reduktionsprozesse. Sie bilden unterschiedliche Lebensbedingungen für Pflanzen und Bodentiere.

In ihrer Gesamtheit stellen die Horizonte das Bodenprofil dar, welche sich nach Reichelt/Willmann (1973) wie folgt gliedert:

A – Horizont = Horizont im oberen Mineralboden
B – Horizont = Horizont im unteren Mineralboden, meist mit verlagerten Stoffen angereichert
C – Horizont = Mineralisches Ausgangsgestein

An den im Kerngebiet liegenden Probestellen des Untersuchungsgebietes liegt auf dem A-Horizont eine 5-25 cm dicke Torfschicht, die aus einem dunklen, groben Gemenge unvollständig zersetzter Pflanzenteile besteht.

Die auf dem geologischen Messtischblatt 1:25000 aus dem Jahre 1909 eingetragene Torf-Mächtigkeit von 80 cm wird heute an keiner Stelle des Moores mehr erreicht. Diese starke Reduktion ist wahrscheinlich auf den noch im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts durchgeführten Abbau des Torfes zurückzuführen. Jedoch könnte auch seit damals eine Sackung der Schichten stattgefunden haben.

Aus diesem Torfbereich im Kerngebiet liegt ein Gürtel aus gut zersetzter Moorerde mit einer Mächtigkeit von 44 cm im Gebiet des XXI. Quadrates und 19 cm im Bereich des XXVII. Quadrates. Dieser Moorerde wird die Bezeichnung “Anmoor” gegeben, d.h., dass es sich um einen Boden mit mindestens 15 %, höchstens 30 % anorganischem Anteil handelt, der im übrigen aber aus mineralischer Substanz – Sand, Ton, Schluff, Lehm – besteht. Im feuchten Zustand treten die mehr oder weniger gequollenen organischen Anteile stärker hervor. Nach einer Trocknung wird der hohe Mineralgehalt des Bodens deutlicher (Overbeck, 1975)

Im süd-östlichen Randgebiet herrscht ein feinsandiger, lehmiger Anmoorboden mit einer Mächtigkeit von 23 – 35 cm vor.

Unter diesem Torf- und Anmoorboden liegen hellere Schichten mit einer Mächtigkeit von 18-32 cm, die teils körnig, teils lehmig sind. Diese Schichten sind nicht scharf voneinander getrennte, sondern zeigen allmähliche Übergänge.

Im C-Horizont überwiegt eine graufarbene, tonige Schicht, mit einer Mächtigkeit von 6 – 47 cm.

Für die genauere Benennung der Bodenmaterialien müssten von den Profilen Schlämmanalysen durchgeführt werden.


Chemische Bodenuntersuchung

Die Bodenprobe des Kopfriedbestandes trägt die Untersuchungsnummer 1, die des Kerngebietes die Nummer 2.

4. Tabelle: Ergebnisse der chemischen Bodenuntersuchungen


Nr. der Untersuchungstabellen


1

2

Untersuchungselement

Untersuchungsergebnis



PH-Wert

Natrium

Phosphor

Kalium

Magnesium

Kupfer

Sulfat
Organische Substanz

6,3

9,4 mg/kg

2,0 mg/100g

38,8 mg/100g

49,5 mg/100g

13,1 mg/1000g

0,039 %
49,81 %

5,9

13,4 mg/kg

2,0 mg/100g

97,0 mg/100g

44,5 mg/100g

7,5 mg/1000g

0,060 %
56,97 %







Das pH-Wert Ergebnis zeigt eine leichte Versäuerung des Moorbodens zum Kerngebiet hin an. Den Grund in der Versäuerung gab ich in Punkt 1.5.3 schon an.


Die weiteren Ergebnisse zeigen einen hohen Nährstoffgehalt des Bodens an.


So regt Kalium eine lebhafte Chlorophyllbildung an und spielt auch bei der Stärkebildung eine besondere Rolle (Lundegardh, 1930). Ferner dient es der Förderung und Quellung der Wasseraufnahme und ist auch Bestandteil stoffwechselbeschleunigender Fermente.


Bei Kaliummangel wird das innere Gleichgewicht der Assimilationsorgane gestört. Diese Störung äußert sich in dem Auftreten von braunen Flecken an den Blättern. Bis zu einem gewissen Grad kann Natrium das Kalium vertreten, jedoch eine vollständige Ersetzung dieses Nährstoffes kann nicht erfolgen.


Die Phosphate begünstigen die Bildung von Wurzeln. Magnesium zählt zu den Grundbausteinen des Chlorophylls. Kupfer ist als Spurenelement Bestandteil der Fermente, die einen verfrühten Chlorophyllabbau verhindern. Sie regulieren die Atmung und bauen ferner Farbstoffe auf.




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Untersuchungen im Naturschutzgebiet Kalkarer Moor
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