VEGETATIONSKUNDLICHE UND ÖKOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN
IM NATURSCHUTZGEBIET KALKARER MOOR – ARLOFFER BRUCH (VOREIFEL)




1.5.2. Entwicklung bis 1950





Das Naturschutzgebiet Kalkarer Moor - Arloffer Bruch in der Großraumlage

Die ersten handschriftlichen Eintragungen über die Flora der Torfsümpfe bei Kalkar stammen aus dem Jahre 1842 in “Prodomus der Flora der preussischen Rheinprovinz” von Dr. Thisquen und Direktor Katzvey (Schumacher, 1974).

1854 erschien eine Schrift von Dr. Thisquen (Oberlehrer in Münstereifel) mit dem Titel “Die wichtigsten Gewächse aus der Phanerogamenflora um Münstereifel”. Sie behandelt auch die pflanzlichen Fundorte in den sumpfigen Stellen bei Kalkar.

Um 1855 bis um die Jahrhundertwende betrieb man im Moor Torfstiche.

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts (~1900 – 1925) wurde eine anhaltende Vernässung im Moor beobachtet. Die Tümpel waren während des ganzen Jahres mit kalkhaltigem Wasser gefüllt, das häufig aus den flachen Becken überlief, um dann in den Mersbach abzufließen. Besonders oft traten diese in dem durch die Torfstiche entstandenen tiefer gelegenen “Kerngebiet” des Moores auf. Aus dem Mollpützchen quoll das Wasser so kräftig hervor, dass die Gemeinde Kalkar erwog, an diese Quelle die Wasserversorgung des Dorfes anzuschließen.



1916 sah sich der “Naturhistorische Verien der preußischen Rheinlande und Westfalens” veranlasst, aufgrund der wertvollen Flora des Kalkarer Moores eine Unterschutzstellung anzuregen.

Am 7.8.1928 kaufte der Kreis Euskirchen das Gebiet um das Mollpützchen einschließlich des Kerngebietes von der Gemeinde Kalkar. Damit verzichtete die Gemeinde Kalkar gleichzeitig auf das Recht, das Mollpützchen als Wasserversorgung für die Gemeinde zu nutzen, sowie die Tonvorkommen des Mooruntergrundes auszubeuten.

1929 blieb der Zustand des Moores unverändert.

1931 beobachtete Clemens (nicht gedruckte Arbeit) ein Nachlassen der Vernässung und führte dies auf die in der Umgebung des Moores bestehenden Wassergewinnungsanlagen der Gemeinden des Kreises Euskirchen zurück.


Das Moor in östlicher Richtung




1937 erfolgte eine Erweiterung des Landschaftsschutzgebietes auf das gesamte Moorgebiet, einschließlich des Arloffer Bruchs. Eine Naturschutzverordnung für die wichtigsten Gebiete des Moores wurde schon damals geplant.


Bis 1950 gab der Vernässungsgrad des Moores zu keinen Sorgen Anlaß. Die leichte Grundwasserabsenkung, bedingt durch die Wassergewinnung in der Nähe des Moores, wirkte sich kaum aus. Die seltenen und wertvollen Pflanzengesellschaften erlitten noch keinen Schaden.




Inhaltsverzeichnis
Untersuchungen im Naturschutzgebiet Kalkarer Moor
Texte und Veröffentlichungen Kreuzweingartens ©
Das Dorfbuch Kreuzweingarten - Rheder ©

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