Hinweise auf Cimbern und Teutonen in Wingarden







Nirgendwo steht etwas Genaues

Die Geschichtsschreibung läßt uns im Dunkeln, wenn es um verschiedene Ereignisse zur Kelten-, Römer- und Germanenzeit im Rheinland geht.

1. Über den Zug der Cimbern und Teutonen, die einst im Eburonenland Zuflucht suchten, ist vieles unbekannt.
2. Über den Widerstand der Eburonen gegen Caesar steht vieles im geschichtsfreien Raum.
3. Das Rheinland litt unter dem Zug der Hunnen von Belgien kommend zum Rhein hin ziehend. Der Zug der Nibelungen, der nach neuesten Erkenntnissen von der Gegend um Zülpich zum Rhein erfolgte, läßt ebenso mehr offene Fragen als Antworten. Ebenso der Vorstoß der Römer vom Eburonenland an den Rhein.

Im Rahmen der Wingardenforschung ergaben sich einige Fragen, inwieweit Wingarden von den historischen Ereignissen betroffen ist.

3. Keine Hinweise auf den Aufenthaltsort der Cimbern und Teutonen im Eburonenland. Von den seinerzeit durch Europa ziehenden Teutonen und Ambronen ist bekannt, daß sie sich 105 und 104 v. Chr. ins Eburonenreich zurückgezogen hatten. Dort hinterließen sie Teile ihrer Habe und zogen wieder gegen die Römer. Nach verlorener Schlacht zogen sich die Reste schließlich nach Dänemark zurück. Heute befindet sich im Museum in Kopenhagen ein Kessel, der einst als Beute von Norditalien mitgebracht wurde. In der Nähe des Ringwalles befindet sich der Kesselberg. Bisher konnte noch kein Hinweis auf die Herkunft des Namens dieser kleinen Erhebung zwischen Hardtburg und Kirchheim gemacht werden.

1. Wingarden muß zur Römerzeit besonders bekannt gewesen sein. Der Bau des Römerkanals von Nettersheim bis Kreuzweingarten, wo man jeden Millimeter Gefälle sparte, ebenso die Strecke von Köln nach Kreuzweingarten, beide Zeuge der damaligen Ingenierkunst deuten auf ein Treffen von beiden Seiten bei Wingarden hin. Hier legte man scheinbar den endgültigen Verlauf fest und konnte sich auf einem kurzen Abschnitt mehr Gefälle leisten als woanders auf mehreren Kilometern. Soviel hatte man also vorher und nachher eingespart. Wäre dem nicht so gewesen, wäre man wahrscheinlich das Erfttal mittels Aquädukt überqueren müssen.


Etwa 25 m verschenkte man bei Wingarden an Höhe, indem man das Aquädukt mit anschließender Fortführung (rote Linie) nicht baute. Man ließ den Römerkanal im natürlichen Gefälle bis Rheder auslaufen; denn man kam mit dem Gefälle auf dem weiteren Verlauf zurecht.

2. Keine Hinweise auf Caesars Schlachtort gegen die Eburonen. In den Jahren 58 bis 51 v. Chr. zog Caesar gegen die Gallier und rang die Eburonen in einer vernichtenden Schlacht 53 und 51 v. Chr. nieder. Über den Ort weiß man, daß er irgendwo im Eburonenland stattgefunden hat. Man vermutet irgendwo in Belgien. Zu dieser Zeit wurde wahrscheinlich auch der Keltenring Wingardens zerstört. Von der Stätte der Gefallenen weiß man, daß Caesar noch einmal die Toten hat ausgraben und verbrennen lassen, damit keine Zeugnisse an diesem verfluchten Ort des Grauens je gefunden werden.


Bei Luftaufnahmen zum Grabenwerk bei Kreuzweingarten entdeckt. Gräberfelder Caesars? Im Hintergrund liegt Rheder.

3. Keine Hinweise auf einen Nibelungenort Wingarden. Mit den Römern hatte weitgehend eine Zeit des Friedens im Rheinland eingesetzt, die bis nach ca. 400 n. Chr. dauerte. Nachrückende Germanen drängten schließlich die Römer zurück und nach einer gewissen Zeit des Unfriedens wurde das Rheinland unter den Franken christlich. Aus der Zeit um 430 stammt die Artussage und einer ungewissen Zeit zwischen 430 und 550 die Nibelungen. Zeitgleich existierte etwa das Reich der Burgunder. 882 und 891 erlebte dann das Rheinland seine letzte Heimsuchung durch freibeutende Normannenzüge, dem auch das Kloster Prüm zum Opfer fiel. Alles deutet darauf hin, daß die großen Züge am Eifelrande vorbeigingen und Wingarden weitgehend verschont blieb.

Mit dem Eingreifen Roms wurden die wild umherziehenden Kelten und Germanen in Europa weitgehend befriedet. Wingarden wurde seit 893 dem Prümer Urbar unterstellt. Die Franken hatten alle heidnischen Zeugnisse in Wingarden beseitigt und die dort existierenden Anwesen entrichteten ihre Abgaben an das Prümer Kloster. Wingarden lebte seitdem in christlicher Tradition.








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