Das Geheimnis des Pentagon-Dodekaeders





1. Das Vermessungsgitter der Römer
2. Wie haben die Römer ihr Vermessungsgitter hergestellt?
3. Welche Eigenschaften besitzt das Pentagon-Dodekaeder?
Aus: Kultstätten, Was sie uns verraten, von Ferdinand Bongart Eschweiler.
Eine Einführung in die Kennzeichnung von Kultstätten.
Omega-Verlag, Düsseldorf 1998, 1. Auflage, ISBN 3-930243-09-1.





1. Das Vermessungsgitter der Römer





Das Vermessungsgitter der Römer wurde schon von Reinhard Schneider in bestimmten Seminaren erwähnt und die Grifflänge mit +10,4k cm angegeben. Die Maschenweite dieses Vermessungsgitters beträgt 1,48 in, was einem römischen Schritt (passus) entspricht. Man findet das römische Vermessungsgitter in vielen ehemals römischen Städten, die ursprünglich römische Lager waren. Besonders eindrucksvoll kann man das römische Vermessungsgitter in Xanten studieren, dem ehemaligen römischen Lager „Vetera", das später als Stadt den Namen „Colonia Ulpia Traiana" erhielt. Diese ehemalige römische Stadt wird nach und nach ausgegraben, und die Fundamente werden wieder sichtbar gemacht.

Beim römischen Vermessungsgitter gelten ebenso die zuvor beim keltischen Vermessungsgitter genannten Punkte 1 bis 8. Zusätzlich haben die beiden Hauptachsen beim römischen Vermessungsgitter noch weitere Grifflängen. Dies ist die Grifflänge „Straße", nach Reinhard Schneider +7,8k cm, sowie für den „Cardo maximus" die Grifflänge +22,75k ein und für den „Decumanus maximus" die Grifflänge +29,75k cm, wie die Römer die beiden Hauptachsen genannt haben. Der Cardo verläuft etwa Nord-Süd und der Decumanus etwa West-Ost. Auf die Angabe „etwa" wird weiter unten noch näher eingegangen.

Wer nur eine kurze Lecherantenne besitzt (18 cm lang), der kann den Cardo auch ermitteln, indem er ein Blatt vom Olivenbaum an seiner Rute befestigt und die Grifflänge +7,8k cm einstellt. Der Decumanus läßt sich mit einem Mohnblatt an der Rute muten.

Wer über die genannten Pflanzenblätter nicht verfügt, kann statt dessen auch mit einer Ziffernkombination muten. Man schreibt die Ziffern, am besten mit dem Computer, etwa Schriftgröße 20, auf ein Blatt Papier und steckt dieses Papier in ein Teströhrchen. Es geht auch ohne Teströhrchen. Für den Cardo nimmt man die Ziffern „2445300" und für den Decumanus die Ziffern „84,54974,53" (Kommas nicht vergessen!). Die Zahlen entsprechen mit ihren Grifflängen den genannten Pflanzenblättern.

Während beim Vermessungsgitter in keltischen Viereckschanzen oder keltischen Kultstätten nach bisheriger Beobachtung des Verfassers maximal zehn Gitterlinien rechts von der Hauptachse und ebenso viele links davon festgestellt werden konnten, wurden bei römischen Vermessungsgittern in Aachen und Eschweiler bei Aachen je 307 Linien links und rechts vom Decumanus bzw. vom Cardo gemutet. Die Lagerbegrenzung in Form eines Walls oder einer Mauer war auf der 305. Linie von der Mitte angeordnet, das bedeutet, jede Mauer- oder Wallseite war 2 x 305 x 1,48 m= 902,80 m lang.

Die 305. Linie des Vermessungsgitters weist rechts des Cardo außer der kennzeichnenden Grifflänge +10,4k cm auch noch die Grifflänge +308k cm Yang auf und links des Cardo die Grifflänge +308k cm Yin.

Die 305. Linie des Vermessungsgitters hat rechts des Decumanus außer der kennzeichnenden Grifflänge +10,4k cm auch noch die Grifflänge +306,7k cm Yang und links des Decumanus die Grifflänge +306,7k cm Yin.

Man kann also sowohl bei einem keltischen als auch bei einem römischen Vermessungsgitter genau feststellen, wo man sich befindet, ohne irgend ein Maßband oder eine Karte benutzen zu müssen, sofern man in der Lage ist, die hohen Grifflängen zu muten.

Wie hat der Verfasser Grifflängen bis 310k cm mit einer 18 cm langen Lecherantenne muten können? Er hat Teströhrchen gebaut, unter konsequenter Anwendung gewisser Hinweise von Reinhard Schneider mit Grifflängen von 15 cm, 30 cm, 45 cm usw. bis 300 cm. Steckt man eines dieser Teströhrchen auf die Lecherantenne, so addiert sich der Wert dieses Teströhrchens zu dem eingestellten Wert der Lecherantenne, z.B. Teströhrchen 300 cm plus Lecherantennenwert +10,0k cm ergibt eine Gesamtgrifflänge von +310k cm. Man kann handliche Teströhrchen bis etwa 600 cm Grifflänge anfertigen.





Wie haben die Römer ihr Vermessungsgitter hergestellt?





Bei einer Besichtigung des Gallo-Römischen Museums in Tongern (Belgien) sah der Verfasser dort einen Pentagon-Dodekaeder ausgestellt. Ein Pentagon-Dodekaeder ist ein Körper, der aus zwölf gleichseitigen Fünfecken besteht. Das neue und modern eingerichtete Museum hat dem Dodekaeder mehr als die Hälfte der unteren Etage gewidmet. Es stammt aus gallo-römischer Zeit, ist aus Bronze gegossen und wurde in Tongern in einem Grab gefunden. Jede der zwölf Flächen hat eine kreisrunde Öffnung, die auf jeder Seite einen anderen Durchmesser aufweist. An jeder Ecke des Körpers befinden sich kleine Bronzekügelchen mit einem Durchmesser von ca. 7 mm.

Zwischen Großbritannien Lind dem Balkan hat man 90 Dodekaeder aus gallo-römischer Zeit gefunden. Der Verfasser hat im Museum von St. Germain en Laye bei Paris weitere drei Dodekaeder besichtigt. Bisher konnten die Archäologen die Bedeutung und den Verwendungszweck der Dodekaeder nicht aufklären.



Originalgetreue Nachbildung des Pentagon-Dodekaeders aus dem Museum von Tongern





Der Archäologe R. Nouwen, ein Mitarbeiter des Museums von Tongern, hat seine umfangreichen Untersuchungen über die Dodekaeder in einem Buch mit dem Titel: „De Romeinse Pentagon-dodecaeder. Mythe en enigma" festgehalten. Leider ist das Buch nur in flämischer Sprache erschienen. In dem Buch sind z.B. fast alle gefundenen Dodekaeder aufgeführt - mit Angaben der Abmessungen, der Durchmesser der kreisrunden Öffnungen, des Fundortes und der Inventarnummer des Museum, die angibt, wo sich dort jeder einzelne Dodekaeder befindet. Wie aus dem Buch ersichtlich ist, hat jedes Dodekaeder andere Abmessungen.

Das Dodekaeder von Tongern hat folgende Abmessungen:

Gesamthöhe: 81 mm
Höhe ohne Kugeln an den Ecken: 66 mm
Gewicht: 172 g
Durchmesser der Öffnungen auf den gegenüberliegenden Seiten:
10,6-13,0 mm 13,8-14,0 mm 25,2-27,0 mm
23,0-26,3 mm 15,6-17,8 mm 20,3-20,5 mm

Das Museum mißt dem Dodekaeder so viel Bedeutung bei, daß es Nachbildungen in verschiedenen Größen, aus verschieden Materialien und daher in verschiedenen Preislagen zum Verkauf anbietet. Der Verfasser hat eine Nachbildung aus Bronze erworben, die dem Original am ehesten gleicht. Und wie er bereits im Museum feststellen konnte, hat die Nachbildung die gleichen Eigenschaften wie das dort ausgestellte Original.





Welche Eigenschaften besitzt das Pentagon-Dodekaeder?





  1. Das Pentagon-Dodekaeder erzeugt das römische Vermessungsgitter mit der Grifflänge +10,4k cm und allen zuvor erwähnten Eigenschaften.

  2. Dreht man das Pentagon-Dodekaeder um seine senkrechte Achse um 360°, so verändert sich die Maschenweite des Vermessungsgitters von 126 cm bis 240 cm.

  3. Bei den Winkeln von 27° und 37° Ost oder West ist der Abstand der Gitterlinien genau 1,48 m groß, das entspricht einem römischen Schritt, passus genannt. In seinem Buch: „Aachen zur Zeit der Römer" schreibt der Verfasser Axel Hausmann 1), daß das ehemalige römische Lager von Neuss unter einem Winkel von 27° Ost und das ehemalige römische Lager von Aachen unter einem Winkel von 37° West angelegt war. Als Begründung führt er an, daß die Ausrichtung der römischen Lager sich nach Dreiecken des Goldenen Schnitts richtete. Wegen der vorgenannten physikalisch notwendigen Abweichung aus der Nordrichtung von 27° bzw. 37° wurde weiter vorne erwähnt, daß der Cardo etwa Nord-Süd und der Decumanus etwa West-Ost ausgerichtet sind, ohne dort die Größe der Abweichung und den Grund dafür schon zu nennen.

  4. Am Dodekaeder kreuzen sich rechtwinklig zwei Achsen mit der Grifflänge +7,8k cm. Die Fließrichtung jeder Linie ist vom Körper weg gerichtet. Die Grifflänge +7,8k cm ist typisch für die Achsen von alten Straßen, gleichgültig ob römisch, keltisch oder vorkeltisch.

  5. Eine der beiden zuvor genannten Achsen hat zusätzlich die Grifflänge des Cardo Maximus, die andere Hauptachse des Dodekaeders hat zusätzlich die Grifflänge des Decumanus Maximus. Bei keltischen Siedlungen oder Lagern kann man bisweilen die beiden Achsen ebenfalls mit den genannten Grifflängen feststellen. Selbst bei einem Dolmen in Frankreich („Pierre Turqaise" bei St. Martin de Tertre im Departement Val d'Oise) fand der Verfasser die Grifflängen von Cardo und Decumanus. Beide Hauptachsen haben immer eine Fließrichtung, die vom Dodekaeder weg gerichtet ist.

  6. Die beiden zuvor genannten Achsen weisen zusätzlich die Grifflänge +45,0k cm auf. Das ist die Grifflänge „Inkubation" (Heilschlaf). Die Fließrichtung läuft ebenfalls vom Dodekaeder weg in die vier Richtungen. Parallel zu jeder der vier Inkubationslinien liegen jeweils 22 weitere Linien rechts und links von den beiden Hauptachsen mit den Grifflängen sämtlicher Körpermeridiane, von denen bekanntlich 20 Meridiane an den Fingern bzw. an den Zehen rechts und links der Nägel enden. Die Reihenfolge der Meridiane entspricht genau der am Körper; zuerst kommen die Meridiane der Hände, angefangen mit dem Daumen bis zum kleinen Finger, dann folgen die Meridiane der Füße von der großen Zehe bis zur kleinen Zehe, und ganz außen liegen die Meridiane für das Gouverneursgefäß und das Konzeptionsgefäß.

  7. Als kennzeichnende Grifflängen findet man auch noch +8,8k und +5,8k cm. Die letztere Grifflänge wird von Reinhard Schneider häufig erwähnt und als „Segen Gottes" bezeichnet. Man findet sie ebenfalls im Bereich des keltischen Vermessungsgitters.

  8. Um 45° gedreht zu den beiden Hauptachsen kreuzen zwei weitere Achsen des Dodekaeders mit der Grifflänge +8,6k cm. Mit diesen beiden Diagonalachsen kann man die Ecken eines Lagers genau festlegen oder heute genau muten.

  9. Am Dodekaeder, das aus Bronze hergestellt ist, lassen sich u.a. folgende negativ polarisierte Grifflängen feststellen: -3,8k / -4,8k / -5,8k /-7,8k und -8,8k cm.

  10. Alle am Dodekaeder festgestellten Grifflängen lassen sich ebenfalls in ehemals römischen Lagern oder in Städten auf den Gitterlinien muten.

Die radiästhetische Untersuchung des Pentagon-Dodekaeders aus Tongern läßt nur den Schluß zu, daß diese Körper im geplanten Kreuzungspunkt von Cardo und Decumanus eingegraben wurden, um ein Vermessungsgitter hervorzurufen, mit dessen Hilfe man das Lager oder die Stadt in die vorgesehenen Bezirke einteilen konnte, ohne umfangreiche Vermessungen durchführen zu müssen.





1) Axel Hausmann: Aachen zur Zeit der Römer. Der Goldene Schnitt. Meyer & Meyer Verlag, 1994 Aachen, ISBN 3-89124-271-9





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