EVB vom 10. November 1949
25jähriges Ortsjubiläum der Lehrerin Frl. Schmitt
Kreuzweingarten.
Unter Anteilnahme der ganzen Dorfgemeinde beging Frl. Franziska Schmitt ihr silbernes Ortsjubiläum als Lehrerin. Das Fest wurde eingeleitet durch den feierlichen Gottesdienst, in dem Pfarrer Reinartz in kurzer Ansprache ihr segensreiches Wirken und ihre Treue zu Kirche und Schule besonders hervorhob. Anschließend fand eine Feier im Jugendheim statt. Lehrer Müller begrüßte unter den erschienenen Gästen Schulrätin Zinniken, Bürgermeister Krewel und Amtsdirektor Gölden. Die Geistlichkeit der Gemeindevertreter von Kreuzweingarten und Kalkar, die Kolleginnen und Kollegen und alle übrigen Festteilnehmer. Lehrer Müller, der erst seit einigen Wochen hier tätig ist, sprach über den schweren, verantwortungsvollen Beruf des Jugenderziehers, der sein Amt aber nur dann richtig ausüben kann, wenn er in seiner Arbeit von der Liebe zu den Kindern, von steter Opferfreudigkeit und von der Gottesliebe geleitet wird. Frl. Schmitt hat es in ihrer 25jährigen Dienstzeit verstanden, sich durch ihr einfaches, aufgeschlossenes aber durchaus herzliches Wesen den Weg zu den Herzen der Kinder und der Eltern zu bahnen. In bewunderungswürdiger Liebe und Güte, mit aufgeschlossenem Muttersinn und Mutterherzen (übernahm sie doch nach dem frühen Tod ihrer Mutter als Zweitälteste von 10 Geschwistern Mutterstelle an den kleinen Geschwistern) hat sie jedes Jahr die Schulneulinge aufgenommen und in die ersten Schulweisheiten eingeführt. IM Schulunterricht, in der Jugenderziehung, in 10jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit bei der Verteilung der Lebensmittelkarten, hat Fr. Schmitt unentwegt und getreu ihren Grundsätzen ihre Pflicht getan. Nachdem die Amtsvertretung von Satzvey, die Gemeindevorsteher, die Schulrätin und Pfarrer Reinartz die Treue und stete Bereitwilligkeit unserer geliebten Lehrerin lobend anerkannt und ihr dafür gedankt hatten, ergriff Frl. Schmitt selbst das Wort. In bewegten Worten dankte sie der Gemeinde, den Schulkindern und all denen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben und bat sie, sie auch weiterhin in ihren großen Aufgaben um die Erziehung der Jugend zu unterstützen. Zahlreiche Geschenke und Blumenangebinde ehrten die Jubilarin und die Gedicht- und Gesangvorträge der Schulkinder erfreuten immer wieder aufs Neue. Selbst unsere Kleinsten, der Kindergarten, fehlten nicht unter den Gratulanten. Ein kurzes märchenhaftes Spiel „Die goldene Jungfrau“, einstudiert von Rektor Gasch (Kommern) wurde aufgeführt.




Entnommen: Euskirchener Volksblatt vom 10. November 1949




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