Firmung in Keldenich




Keldenich, (Kreis Schleiden), 7. Juli. Gestern morgen beehrte der hochw. Herr Weihbischof Dr. Straeter unsere alte Pfarrei mit seinem Besuche, um das Sakrament der hl. Firmung zu spenden, die Kirche zu besichtigen und die Schulkinder zu prüfen. Aus diesem Anlaß hatten fleißige Hände in tagelanger Arbeit am Eingang des Ortes bis zur Kirche und von dieser bis zum Pfarrhaus durch zahlreiche, aus frischem Tannengrün hergerichteten Bogen und Säulen, eine Feststraße hergerichtet, wie der hochw. Herr sie schöner wohl kaum an einem andern Orte angetroffen hat. Kurz vor 8 Uhr nahmen die Geistlichen der benachbarten Pfarreien, Vertreter der Zivil- und Kirchengemeinde, die kirchlichen und weltlichen Vereine des Ortes mit ihren Fahnen und die Schule am Empfangsbogen am Eingang des Ortes Aufstellung. Gegen 8 Uhr traf der hochw. Herr im Kraftwagen ein. Nach der Begrüßung durch unsern hochw. Pfarrer, Herrn Prälaten Wolfgarten, wurde der hochw. Herr unter feierlichem Glockengeläute zur Kirche geleitet. Nach Darbringung des hl. Meßopfers und der Spendung des Sakramentes der hl. Firmung erteilte der hochw. Herr dem Ortspfarrer das Wort zur Katechese. Dieser behandelte mit großem Geschick das für die Kinder recht schwere Kapitel über den christlichen Lebenswandel. Dann überzeugte der hohe Herr sich selbst durch Fragen darüber, daß die Kinder auch in den andern Abschnitten des Katechismus und in der Bibl. Geschichte Bescheid wußten. Hierauf dankte der hochw. Herr für den herzlichen Empfang und knüpfte eine zu Herzen gehende Betrachtung an die Verehrung des hl. Herzens Jesu, die in unserer Kirche seit dem Jahre 1782 in hoher Blüte steht. Das Lied „Maria zu lieben“ und der sakramentale Segen beschlossen die kirchlichen Feierlichkeiten. Hierauf wurde der hochw. Herr in feierlicher Prozession zum Pfarrhaus geleitet, wo er als Gast bis 16 Uhr verweilte. Dann besichtigte er noch die vor dem Orte gelegene Lourdes-Grotte und fuhr im Kraftwagen nach Soetenich, um auch dort die Firmung zu spenden. Die Feierlichkeit hat bei allen Pfarrkindern einen großen Eindruck hinterlassen.


Entnommen: Euskirchener Volksblatt Nr. 155 vom 8. Juli 1927




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