Unverständlicher Frevel.




Kreuzweingarten, 26. Juli. Wir berichteten vor einiger Zeit über das Hubertuskreuz im Walde von Kreuzweingarten. Ueber hundert Jahre hat das Kreuz dort gestanden und wurde nun vor nicht langer Zeit von roher Hand umgegriffen. Man hat alsbald dafür gesorgt, daß das Kreuz wieder aufgerichtet wurde. Im Laufe der vergangenen Woche ist dann auch das Bild auf dem Kreuz mit viel Mühe und großer Liebe in Farben gesetzt worden. Allenthalben war man über das schöne Kreuz in seiner neuen Aufmachung erfreut. In der letzten Woche haben sich nun wieder Frevler an dem Kreuz zu schaffen gemacht. Zwar trotzte es einer neuen Gewaltanwendung, aber nun hatte man sich an die frischen Farben herangemacht. Kurz nach Fertigstellung der Malerei machte man eines Morgens die Feststellung, daß die Farben verwischt worden waren. Inzwischen ist der Schaden wieder behoben und das Bild wie das Kreuz stehen in neuer Gewandung im Walde. Hoffentlich gelingt es einmal, den oder die Täter zu fassen; eine exemplarische Strafe wäre bei ihnen am Platze. Man kann seine überschüssigen Kräfte, wenn man welche hat, anders und vor allem fruchtbringender anwenden, als in solch frevelhafter Weise.


Entnommen: Euskirchener Volksblatt vom 26. Juni 1935




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