Römerkanal begann bei Kallmuth |
||
|
|
|
Neue Entdeckungen in der Brunnenstube
Der Kanal, welcher das Wasser dieser gesammelten Quellen abführte, liegt mit seiner Sohle etwa zwanzig Meter tiefer als der andere Kanal, der die Wasser vom grünen Pütz aus Rosental anbrachte. Vor der Einmündung ist eine Erweiterung des Zufuhrkanals aufgedeckt, in der das ankommende Wasser erst beruhigt und dann erst in dem Hauptablaufkanal zugegeben wurde. An der Sinterbildung zu beiden Seiten der Erweiterung ist dieser Vorgang ohne Umstände abzulesen. Nun ist an der Zulaufstelle beider Kanäle leicht zu erkennen, daß der Kanal aus der Kallmuther Brunnenstube zum Einlauf des Wassers aus dem Rosental angeschlagen wurde. Der Zusammenfluß ist nahezu rechtwinkelig und die Außenseite des Urkanals aus der Kallmuther Brunnenstube ist halbmondförmig ausgehauen und wieder verbaut worden, um den Abfluß durch die Zufuhr nicht zu hemmen oder aufzuhalten. Rückschlüsse Deshalb kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit angenommen werden, daß die Kallmuther Brunnenstube und der dortige Abführkanal die ältere und sogar die erste Quellfassung des Römerkanals ist. Durch das heftige Regenwetter der letzten Zeit sind die Seiten der Schürflöcher größtenteils eingestürzt und mußten wieder freigeschaufelt werden. Das Landesmuseum von Bonn verfolgt mit größtem Interesse den Fortgang der Arbeiten und hat durch einen Zusatzarbeiter, der durch seine jahrzehntelange Erfahrung auf allen möglichen Ausgrabungsstätten zugleich als Fachmann auftritt, die Schürfarbeiten erheblich gefördert. Gefaßt mit Bleierzsteinen Beim Bau der Brunnenstube bei Kallmuth sind große Sandsteinblöcke, teilweise fein in Form gehauen, gebraucht worden. Die Bauweise ist ungefähr dieselbe, wie am grünen Pütz. Die Quellsammelstelle bei Kallmuth ist aber erheblich größer und weist an der Nordwand 3,50 m Länge auf, wogegen das Schlammfängerbecken am grünen Pütz 2 x 2 Meter aufweist. Die Sandsteine hier wie dort stammen sämtlich aus dem Bleierzgebiet um Mechernich, vielleicht aus dem Rabenloch. An vielen Stellen erkennt man mit bloßem Auge die eingeschlossenen Bleierze. |
||
|
||
Entnommen: Kölnische Rundschau Nr. 159 vom 13. Juli 1953 |
||
|
|
|
Zurück
zur Indexseite
Zeitungsartikel
©
©
Copyright woengede