Meßdiener klappern auch für Geld

dd Kreis Euskirchen/Kreuzweingarten. Wie in den meisten Ortschaften des Kreises Euskirchen, so gingen auch in Kreuzweingarten an Karfreitag und Karsamstag wieder alten Traditionen gemäß die Jungen und Mädchen der Meßdienerschaft mit ihren Holzklappern durch den Ort.

Der gängigen Redewendung im Volksmund gemäß, ersetzen sie die Glocken, die „nach Rom geflogen sind“. Das Klappern, das dreimal am Tag stattfindet, morgens um sechs, mittags um zwölf und abends um 18 Uhr, wird anstelle des Angelusläutens vorgenommen und soll die Christen darauf hinweisen, wann das Gebet „Der Engel des Herrn“ zu beten ist. Mittels ihres harten hölzernen Klanges sollen die Klappern auch aufrütteln, wodurch der Sinn des Karfreitags und der Passion Christi unterstrichen werden. Die Klappern, die in ihrer Bedeutung auf die „Signalhölzer“ zurückgehen, spielen in den östlichen Liturgien heutzutage noch eine wesentlich größere Rolle. So wird in den Klöstern der griechischen Mönchsrepublik Athos noch heute mit Signalhölzern zum Gebet gerufen.

Das traditionelle Klappern hat für die Meßdiener aber auch einen ganz materiellen Sinn. So klappern die Meßdiener auch an den Türen und erbitten quasi eine „milde Gabe“ in Form von Eiern oder Geld.

Daß da einiges zusammen kommt, verkündete in St. Hubertus in Obergartzem Erzbischöflicher Rat Pfarrer Heinrich Dahmen: Seine Meßdiener hatten 1000 DM zusammengeklappert. Unser Foto zeigt die Kreuzweingartener Meßdiener mit Pfarrer Dr. Dr. Peter Irrgang.

Foto: Decker



Artikel-Sammlung Heinrich Veith Kreuzweingarten
Quelle: Unbekannt 28.3.99 *)

*) Anmerkung: Leider fehlen bei manchen Artikeln der Sammlung Heinrich Veith oftmals Quellenangabe und Erscheinungsdatum.
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