Kreuzweingartens Männer wurden kleinlaut
Die katholische Frauengemeinschaft beging im renovierten Pfarrheim festlich ihr 50jähriges Bestehen

rk. Kreuzweingarten. Ganz kleinlaut wurden die männlichen Gäste, als am Samstagabend die katholische Frauengemeinschaft Kreuzweingarten-Rheder ihr 50jähriges Bestehen feierte und dabei die Energie und Aktivitäten der Damen entsprechend gelobt und gewürdigt wurde.

Noch aus ihren ersten Tagen ist die Diözesanreferentin Maria Klee aus Kirchheim die Frauengemeinschaft Kreuzweingarten-Rheder bekannt. Überschwenglich lobte sie die rührigen Frauen: „Bei allen Seminaren war stets die Frauengemeinschaft Kreuzweingarten-Rheder am stärksten vertreten, aber auch für die Aufgaben im Ort bewies sie enorme Energie.


So zahlreich waren am Samstag abend die Gäste zum Festkommers der katholischen Frauengemeinschaft Kreuzweingarten-Rheder im Pfarrheim erschienen. Fotos: Küpper

Seien es in der Gründungszeit 1935 vorwiegend ältere Frauen gewesen, die der Gemeinschaft angehörten, so sei es deren Engagement und Geschick zu verdanken, daß auch mehr und mehr jüngere Frauen gewonnen werden konnten. Später sei es dann so gewesen, daß die jungen Frauen, kaum daß sie verheiratet waren, der Gemeinschaft beitraten.

„Jetzt komme ich mir fast wie ein Grünschnabel vor“, meinte Präses Dr. Dr. Irrgang im Anschluß an die temperamentvolle Ansprache von Maria Klee. Und auch Bürgermeister Wolf Bauer zeigte sich von soviel weiblicher Schaffenskraft, wie Maria Klee sie beschrieben hatte, beeindruckt. Etwas eingeschüchtert habe er, so Bauer, mittels Augenkontakt um Redeerlaubnis gebeten.


Nicht nur vom Bürgermeister Wolf Bauer erhielt Johanna Nuss ein Geldgeschenk für die Frauengemeinschaft.

Die Frauen nennen sich selbst „eine helfende, betende und fröhliche Gemeinschaft“. Mit Jahresausflügen, Wandertagen, Weiberfastnacht und Seniorentreffen wird die Geselligkeit innerhalb der Gemeinschaft gepflegt, während die Frauen bei Wallfahrten, einer monatlichen Gemeinschaftsmesse, Einkehrtagen und Betstunden zur Besinnung zusammenkommen. Wie rührig die Damen sind, wenn es darum geht, anderen zu helfen, beweist der Erlös von Basaren in Höhe von rund 30600 DM. Dieses Geld wurde ins Pfarrheim und in die Kirchenorgel investiert sowie an Missionen, dem Müttergenesungswerk und der Caritas gespendet. „Gäbe es in der Gemeinde keine helfenden Hände, es sähe recht trostlos aus“, erkannte Caritas-Geschäftsführer Bruno Grobelny die Arbeit der Frauen an.

„Vor allem Bolivien liegt der Frauengemeinschaft durch viele persönliche Bekanntschaften am Herzen“, ergänzte Pastor Irrgang. So wurde auch anläßich des 50jährigen Bestehens wieder rege gehandarbeitet und ein Basar für Bolivien erstellt, der auch einige unverkäufliche Gegenstände wie Handarbeiten, Kleidungsstücke und Gebrauchsgegenstände sowie Fotomaterial aus dem südamerikanischen Staat zeigt.

Im Anschluß an die Festreden wurden der Vorsitzenden Johanna Nuss vom Schützenverein über den Musikverein bis hin zu den Junggesellen zahlreiche Umschläge diskret zugesteckt. Von Diözesanpräses Prälat Külzer aus Köln erhielt die Frauengemeinschaft ein Bildgeschenk. Der Musikverein „Heimatklang“ und der Kirchenchor, der sich weitgehend aus den Frauen und „einigen geliehenen“ Männern zusammensetzt, gaben dem Festkommers den würdigen Rahmen.



Artikel-Sammlung Heinrich Veith Kreuzweingarten
Quelle: Kölnische Rundschau August 1985 *)

*) Anmerkung: Leider fehlen bei manchen Artikeln der Sammlung Heinrich Veith oftmals Quellenangabe und Erscheinungsdatum.
Die fehlenden Werte wurden so gut es ging, nachgearbeitet.
Für Irrtümer wird auf eine spätere Nachbesserung verwiesen; ggf. um Korrekturangaben gebeten.

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