Schulzentrum Kreuzweingarten kostet über eine halbe Mill. DM
Architekt Heinzen plante vierklassige Schule mit Turnhalle

Kreuzweingarten. (Lb.) Wenn alles so klappt, wie sich die Gemeindeväter das vorgestellt haben - und warum sollte es jetzt, da die Schwierigkeiten um das Baugrundstück beseitigt sind, nicht klappen? -, dann bekommt die Gemeinde im Talgrund zwischen Bahnhof und Bundesstraße 51 ein neues Schulzentrum, das sich sehen lassen kann. Die Schule wird im Endeffekt vier Klassen enthalten, von denen jedoch vorerst nur zwei gebaut werden. Zum ersten Bauabschnitt gehört ferner eine Turnhalle und eine Lehrerdienstwohnung.

Natürlich wird der Betrachter auf der Bundesstraße nicht die Vorderfront des Baukomplexes zu sehen bekommen. Architekt Heinzen hat alle Gebäude zur Südseite hin orientiert, einesteils der Sonne und des Lichtes wegen, dann aber, um den Verkehrslärm der nahen Bundesstraße fernzuhalten.

Schwierigkeiten hat es zunächst wegen des Grundstücks gegeben, das angeblich im Überschwemmungsgebiet der Erft liegen soll. Nach Besichtigungen hat sich jedoch herausgestellt, daß dafür keine Gefahr besteht. Die Regierung hat es bereits eingesehen und ihre Genehmigung erteilt. Die Zeichnungen sind zur Zeit auf dem üblichen Wege durch die staatlichen Stellen, an dessen Ende die Zuschußzusagen stehen wird.

Im ersten Bauabschnitt soll nach dem Willen des Gemeinderates - alles übrigens zu ebener Erde und ohne jede Unterkellerung - der Trakt mit zwei Klassenräumen und den üblichen Nebenräumen enthalten sein, dazu die komplette Pausenhalle, die Turnhalle und eine Lehrerdienstwohnung.

Die Kosten verteilen sich wie folgt: Die beiden Klassenzimmer zusammen 260 000 DM, die Lehrerdienstwohnung 65 000 DM und die Turnhalle 160 000 DM. Der zweite Bauabschnitt enthält dann nur noch den Trakt mit den beiden übrigen Klassenräumen und dem üblichen Nebengelaß.

Nach dem Auseinanderfallen des gemeinsamen Schulbezirks Kreuzweingarten-Rheder-Kalkar entsteht damit demnächst die zweite Schule, nachdem auch Kalkar seine Neubauabsichten fest bekundet hat und in Kürze zu bauen beginnen wird. Für die Kinder aus Kreuzweingarten und Rheder entfällt damit die ständige Gefahr, beim Heraustreten aus dem alten Schulgebäude mit dem Verkehr auf der Bundesstraße 51 in Kollision zu kommen.

Von den Kalkarer Kindern, die nunmehr den langen Schulweg sparen und damit auch aus der Gefahrenzone auf der B 51 kommen, braucht man nicht mehr zu reden. Die Rhederer Kinder haben es zum neuen Schulzentrum ebenfalls viel näher.

Finanziell gesehen scheint, wie in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates offenbar wurde, keine Schwierigkeit zu bestehen. Die üblichen staatlichen Zuschüsse, Baudrittel und Ergänzungszuschüsse sind so gut wie sicher, auch die Eigenmittel stehen in genügender Höhe zur Verfügung. Wie erinnerlich sein wird, bezieht die Gemeinde Kreuzweingarten-Rheder aus einer Gebietsüberlassung an Stotzheim den runden Betrag von 70 000 DM. Die Turnhalle soll, da sie auch den Sportverein zur Verfügung stehen soll, einen eigenen Zugang erhalten, damit nicht jeder Besucher erst durch den Schulkomplex gehen muß.


So wird sich das neue Kreuzweingartener Schulzentrum dem Besucher präsentieren, der von einem gedachten Punkt hoch über der Bundesstraße darauf hinunterschaut. Architekt Heinzen aus Kreuzweingarten fertigte des instruktive Schaubild an. Reproduktion: Elbern



Artikel-Sammlung Heinrich Veith Kreuzweingarten
Quelle: Kölnische Rundschau vom 13.5.63 *)

*) Anmerkung: Leider fehlen bei manchen Artikeln der Sammlung Heinrich Veith oftmals Quellenangabe und Erscheinungsdatum.
Die fehlenden Werte wurden so gut es ging, nachgearbeitet.
Für Irrtümer wird auf eine spätere Nachbesserung verwiesen; ggf. um Korrekturangaben gebeten.

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