Der Jungschützenmeister M. Schütt erhielt das Sebastianus-Ehrenkreuz
15 Bruderschaften kamen zur Bezirkstagung nach Kommern - Siegerehrungen - Grußworte gehalten
Von Hermann Eckstein

Kreis Euskirchen/Kommern. 125 Jahre alt wird die Kommerner Schützengesellschaft in diesem Jahr. Ein Grund für den Bezirksverband, seine Veranstaltungen der Jubiläumsgesellschaft zu übertragen. Nachdem bereits das Bezirksprinzen-, das Bezirkspokalschießen und das Bezirkswettschießen in Kommern über die Bühne gingen, hatte die Bruderschaft am Wochenende zur Bezirkstagung eingeladen.

Bevor sich die rund 15 Bruderschaften zu ihrer Tagung trafen, besuchten sie gemeinsam eine heilige Messe, die vom Präses der Kommerner Sebastianer, Pfarrer Jakob Bilster zelebriert wurde. Um den Altar herum hatten die Fahnenträger der einzelnen Gesellschaften Aufstellung genommen.


Zahlreiche Jung- und Schülerschützen wurden bei der Bezirkstagung in Kommern mit Pokalen ausgezeichnet. Fotos: Eckstein

„Die Jugend hat es heute schwer“

Nach der feierlichen Messe trafen sich die Schützen im Saal der Gaststätte Römer zu ihrer traditionellen Bezirkstagung. Der Andrang der „Grünröcke“ war so groß, daß der Saal fast aus den Nähten geplatzt wäre. Zur Versammlung waren aber nicht nur die Abordnungen der Schützengesellschaften gekommen.

Der Begrüßung des Bezirksbundesmeisters Josef Roitzheim schloß sich eine kurze Ansprache von Landrat Josef Linden an. Über die „Bruderschaften in unserer heutigen Zeit“ referierte im Anschluß der Diözesan-Präses. Wie Prälat Theo Dickopp sagte, sind die Schützen nicht nur ein Schießsportverein oder ein Trachtenklub, sondern eine verschworene Gemeinschaft, die nach christlichen Grundsätzen lebt.

Was die Jugendarbeit angeht, so richtete der Diözesan-Präses auch hier einen Appell an die Sebastianer: „In der Sorge um die Jugend dürfen wir nicht müde werden. Die Jugend hat es heute schwer. Unser Gebot muß es sein, weltanschauliche Grundsätze zu vermitteln.“

Bevor Bezirksbundesmeister Josef Roitzheim dazu überging, die erfolgreichsten Schützen des Bezirksverbandes auszuzeichnen, konnte er noch eine Ehrung besonderer Art vornehmen. Bezirksjungschützenführer Matthias Schütt von der Kreuzweingartener Bruderschaft war derjenige, dem eine hohe Auszeichnung widerfuhr.

Seit insgesamt einem Jahrzehnt arbeitet der Kreuzweingartener im Bezirksvorstand. Ebenso lange bekleidet er das Amt des Jungschützenführers. In einer Vorstandsitzung hatte der Bezirksverband beschlossen, dem verdienten Schützen das St. Sebastianus-Ehrenkreuz zu verleihen.


Bezirksjungschützenmeister Matthias Schütt (rechts) erhielt von Josef Roitzheim das Sebastianus-Ehrenkreuz.

Matthias Schütt war von dieser Ehre sichtlich gerührt und bedankte sich bei seinen Schützenfreunden. „Zehn Jahre sind in unserer schnellebigen Zeit zwar nicht viel. Wer aber ein Jahrzehnt eine so verantwortungsvolle Aufgabe wahrgenommen hat, wie Matthias Schütt es getan hat, der weiß, wieviel Arbeit dahintersteckt“, hatte Josef Roitzheim zuvor erklärt.

Es folgte die Siegerehrung der erfolgreichsten Schützen. Bereits im Februar hatten die Schüler- und Jungschützenprinzen um die Titel der Bezirksprinzenwürde geschossen. Bei den Schülern war Joachim Krämer aus Kuchenheim als Sieger hervorgegangen, bei den Jungschützen war es Karl Josef Zimmer auch Wichterich.

Insgesamt 129 Jung- und 167 Schülerschützen waren zum Wettkampf um die Bezirkswanderpokale angetreten. Ihre Trophäen erhielten sie aber erst am Sonntagnachmittag. Wie Josef Roitzheim eingangs bekannt gab, hatte Matthias Schütt bei einer Vorstandsitzung im vergangenen Jahr erklärt, daß der von ihm gestiftete Wanderpokal dieses Jahre zum letzten Mal ausgeschossen werden sollte.

Ein neuer Pokal wurde gestiftet

Mit dieser Mitteilung war die Stiftung des neuen Pokals verbunden. Die alte Trophäe ging in den Besitz der Lommersumer Bruderschaft über. Die Schützen aus „Klein Spanien“ hatten die Liste der Pokalsieger angeführt. Der neu gestiftete Pokal konnte aber auch schon an den Mann, genauer gesagt, an die Mannschaft gebracht werden.

Beim Bezirkspokalschießen hatte das Schüler-Team der St. Sebstianus Schützenbruderschaft Euskirchen den meisten Treffer erzielt. Auf Platz zwei war die Mannschaft aus Schwerfen gelandet, Platz drei belegten die Rövenicher.

Beim Einzelwettkampf um den Albert-Gissinger-Pokal siegte Schülerschützin Carolin Rüfieux aus Vernich, gefolgt von Elke Axer (Schwerfen) und Manuela Schröder (Rövenich). Das Einzel um den Peter-Söhns-Pokak gewann Erich Schmul aus Lommersum vor Cora Heine aus Schwerfen und Sacha Wyffel aus Nemmenich.

Den von Josef Klinkhammer gestifteten Jungschützenpokal konnte dieses Mal die Nemmenicher Mannschaft in Empfang nehmen, auf weiteren Plätzen folgten die Mannschaften aus Euskirchen und Schwerfen.

Beim Einzelwettkampf um den Kreisausschuß-Pokal hieß der Sieger Karl Josef Zimmer aus Wichterich. Auf Platz zwei und drei landeten Jürgen Havenith (Nemmenich) und Hand Werner Milz (Kommern). Der Lommersumer Schütze Matthias Dickopp errang den Josef-Linden-Wanderpreis. Maternus Gaul (Weilerswist) und Ute Schmitz (Euskirchen) belegten die Plätze zwei und drei.



Artikel-Sammlung Heinrich Veith Kreuzweingarten
Quelle: Kölnische Rundschau vom 27.3.1984 *)

*) Anmerkung: Leider fehlen bei manchen Artikeln der Sammlung Heinrich Veith oftmals Quellenangabe und Erscheinungsdatum.
Die fehlenden Werte wurden so gut es ging, nachgearbeitet.
Für Irrtümer wird auf eine spätere Nachbesserung verwiesen; ggf. um Korrekturangaben gebeten.

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