Heimatfreunde taten sich zusammen
Kreuzweingarten gründete einen Heimatbund


Unter dem Motte: „Nur wer seine Heimat ehrt, ist ihrer wert“, hat sich in diesen Tagen in Kreuzweingarten eine Vereinigung von Heimatfreunden gebildet zwecks Förderung und Verschönerung unseres durch seine anmutige, sonnige und geschützte Lage sowie die Denkmäler der geschichtlichen Vergangenheit ausgezeichneten Dörfchens. Der Heimatbund Kreuzweingarten will dieses anknüpfen an die Bestrebungen der früheren Ortsgruppen des Eifelvereins Hardtburg und Satzvey sowie die persönlichen Bemühungen von Heimatfreunden, denen der Ort seinen klangvollen Namen und sein leuchtendes Wahrzeichen, das Hochkreuz auf dem Burgberg inmitten des nur zum Teil erforschten alten Keltenwalles, die Aufschließung und Sicherung des Römerkanals, die Anlegung des waldumfriedeten Sportplatzes, den Ausbau der altehrwürdigen Wallfahrtskirche, seine Friedhofskunst, eine umfassende Heimatliteratur, sowie einem Schatz von Heimatliedern verdankt. Was dann durch den geistigen Druck und die Uniformierung der Nazizeit, Krieg und die wirtschaftlichen Nöten der Nachkriegszeit zum völligen Erliegen gekommen, soll jetzt mit vereinten Kräften und neuer Begeisterung wieder aufgenommen werden. Ein weitausgedehntes Feld rühmlicher Betätigung liegt da vor: zunächst mal die Aufschließung der verwachsenen Waldwege und Spaziergänge rings um das Dorf, die Erneuerung der verrosteten Wegeschilder, die Wiederherstellung der in der Zeit des Brennstoffmangels abgebauten Ruhebänke. Sodann Erhaltung und Pflege der bedeutenden Denkmäler der Vergangenheit, insbesondere auch der Wegekreuze und alten Grabsteine, Sammlung der Bodenfunde. Endlich die Verschönerung des Dorfbildes, zumal der Umgebung der Kirche, an geeigneter Stelle eines jeden Hauses der Weinstock. Belebung der Neubauten durch Hausinschrift und Jahreszahl. Schließlich kämen denn auch kulturelle Veranstaltungen und Darbietungen vielleicht im Anschluß an den großen Eifelverein in Betracht.

Am 4. Juli hat sich der Heimatbund durch Annahme der Satzungen und Wahl eines geschäftsführenden Vorstandes konstituiert - und ist in der nämlichen Woche gleich an die Arbeit gegangen, der beste Weg, um den Bestrebungen desselben neue Freunde und Mitglieder zu werben. Auch Jugendliche können als außerordentliche Mitglieder beitreten; sie sind von der Zahlung eines Mitgliedsbeitrags - für ordentliche Mitglieder Mindestbetrag jährlich ein Deutsche Mark - entbunden. Gerade für die Jugend, die die Früchte der Arbeiten des Heimatbundes in hervorragendem Maße ernten soll, muß der Grundsatz gelten: „Nur wer seine Heimat ehrt, ist ihrer wert.“




Entnommen: Euskirchener Volksblatt vom 13. Juni 1950




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