Drei Sprüche.
Von Max von Mallinckrodt.

Was auch vom Glück der Zeit
Wir hier erstreben,
Wie wir die Endlichkeit
Hoffend durchleben,
Wir gehen wie Toren aus,
Das zu erjagen,
Was sich uns selbst ins Haus
Längst schon getragen.
Denn was ringsum geschieht,
Bleibt doch nur Schein,
Nennt unsres Ichs Gebiet
Es nicht schon sein.
Was auf des Lebens Flur
Wir auch begehren,
Das uns Ureigne nur
Darf uns gehören.

Finde deinen Pfad zur Stille
Herz, mein Herz, aus lauten Stunden,
Ihrer bunten Bilder Fülle
Lassen nimmer dich gefunden
Magst du an die Lippen heben
Tausendmal den Trank der Zeit,
Nie kann er solch Glück dir geben,
Wie ein Tropfen Ewigkeit.

Wird dir das Endliche
Zum Abbild nur,
Das Gegenständliche
Zu Gottes Spur,
Dann mag Altägliches
Tief dich erfreu'n,
Es wird Unsägliches
Dir in ihm sein.




Entnommen: Eifelvereinsblatt 1919, Nr. 2, S. 7, Eifelverein Düren




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