Kriegsverse XIII.
Von Max v. Mallinckrodt, Haus Broich, Kreis Euskirchen.

Das Zwiegespann.

Es fragt die Welt seit Anbeginn:
Wann kommt das Leid, wann kommt der Tod?
In dieser einen Frage Not
Ruht allen Erdenhoffens Sinn.

Mit ihr beginnt der erste Tag,
Mit ihr des letzten Abschieds Qual;
Und Antwort gibt kein Sonnenstrahl
und keiner Glocke Stundenschlag.

Sie wandern über Meer und Land,
Leid bringt den Tod, und Tod das Leid.
Und einer hält des andern Hand,
Und einer trägt des andern Kleid.

Und haust du Mauern dir zur Wehr
Und wappnest dich und ziehst dein Schwert,
Was hilft es dir, wenn zu dir her
Das Zwiegespann die Straße fährt.




Entnommen: Eifelvereinsblatt 1915, Nr. 9, S. 134, Eifelverein Düren




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