Kriegsverse VIII.
Von Max v. Mallinckrodt, Haus Broich, Kr. Euskirchen.

Zwei Siege.

Zwei Siege wünsche ich Deutschland dir.
Den einen mit wehendem stolzen Panier,

Den einen im tobenden Ringen der Schlacht,
Errungen von deiner Jugend Pracht,

Entrissen der drohenden Feindeshand,
Den wünsche ich dir mein Vaterland.

Und wied'rum mit jedem Herzensschlag
Wünsch' ich dir den größten nach Jahr und Tag.

Sei du das Land, - wenn's Gott gefällt -
Das den Frieden einst bringt der ganzen Welt,

Das der Welt verkündet, der Welt gebaut:
Gekommen ist die neue Zeit,

Da nur wie ein scheidendes Abendrot
Herüberflammt noch der Waffen Not,

Da nur zum Erinnern aus Väterzeit
Geworden des Krieges unsägliches Leid.

Den Sieg, den noch kein Sieger fand,
Ihn wünsch' ich dir einstens, mein Vaterland.




Entnommen: Eifelvereinsblatt 1915, Nr. 4, S. 53-54, Eifelverein Düren




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